Innovative Technologien für den Klimaschutz: COMSENS+ startet erste Messstation im Thüringer Wald und gewinnt auf der iENA Nürnberg

Wir freuen uns, über die neuesten Entwicklungen im Forschungsprojekt COMSENS+ berichten zu können. Vor einer Woche wurde im Thüringer Wald in Friedrichshöhe am Rennsteig die erste Messstation zu Wasser gelassen. Dieser Meilenstein ist nicht nur ein bedeutender Schritt für den Klimaschutz, sondern auch der Auftakt für ein umfassendes Monitoring-Projekt, das die Überwachung von CO₂-Emissionen und Nitratwerten in Moorböden und landwirtschaftlich genutzten Flächen revolutionieren soll.

Moor-Monitoring für den Klimaschutz

COMSENS+ zielt darauf ab, Moorböden als bedeutende Kohlenstoffspeicher zu schützen und trockengelegte Moore durch Wiedervernässung wieder in einen natürlichen Zustand zu versetzen. Moore sind in ihrem intakten Zustand wertvolle Verbündete im Kampf gegen den Klimawandel, da sie mehr Kohlenstoff binden als alle Wälder der Welt zusammen. Das Projekt erforscht und entwickelt eine neuartige drahtlose Sensortechnologie mit einer unterirdischen Funkkommunikation. Diese soll es ermöglichen, wichtige Umweltparameter wie CO₂-Emissionen und Nitratbelastungen zu überwachen und so eine effiziente Regulierung der Wasserstände sowie eine nachhaltige Nutzung dieser Gebiete sicherzustellen.

Technologische Umsetzung und Innovation

Für die Umsetzung wird eine moderne LPWAN-Technologie (Low Power Wide Area Network) genutzt. Sie ermöglicht es, Messdaten vieler Sensoren mit minimalem Energieverbrauch über große Entfernungen zu übertragen. Die Sensoren selbst sind darauf ausgelegt, jahrzehntelang in bis zu 40 cm Tiefe im Boden zu verbleiben und auch unter anspruchsvollen Bedingungen verlässliche Messwerte zu liefern. Ein zentrales Entwicklungsziel liegt auf innovativen Antennenkonzepten, die die drahtlose Kommunikation unterirdisch und in feuchten Böden ermöglichen.

Meilenstein bei iENA Nürnberg

Vergangenes Wochenende präsentierte Olaf Mollenhauer, CEO der Kompass GmbH, das innovative Sensorensystem auf der renommierten Erfindermesse iENA Nürnberg. Dort erhielt das COMSENS+-Projekt nicht nur die Goldmedaille, sondern auch den „Invention & Innovation Award“ der China Association of Inventions und den „Distinguished Innovation Award“ der King Abdulaziz University. Diese Auszeichnungen unterstreichen die internationale Anerkennung und das hohe Innovationspotenzial des Projekts.

Partner und Zusammenarbeit

Das Projekt COMSENS+ ist eine Kooperation zwischen der Kompass GmbH, der Technischen Universität Ilmenau (insbesondere der Gruppe für zuverlässige Maschine-zu-Maschine-Kommunikation unter der Leitung von Prof. Joerg Robert und Tim Hemmecke), sowie dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und dem Landschaftspflegeverband Thüringer Wald e.V. Unterstützt wird es durch das Leistungszentrum InSignA und gefördert vom Freistaat Thüringen mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).

Projektziel und Ausblick

Ziel des COMSENS+-Projekts ist es, ein nachhaltiges und robustes Sensornetzwerk zu schaffen, das sowohl landwirtschaftlich genutzte Flächen als auch Moorgebiete überwacht. Durch die gemessenen Daten können gezielte Maßnahmen für den Schutz der Umwelt und die Verringerung der CO₂-Emissionen abgeleitet werden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Regulation des Wasserstands in Mooren, um diese sowohl landwirtschaftlich nutzbar zu halten als auch ihre Funktion als Kohlenstoffspeicher zu bewahren. Gleichzeitig hilft die Überwachung des Nitratgehalts, den Einsatz von Düngemitteln zu optimieren und die Grundwasserqualität zu verbessern.

Fotos: Dahlems